Chronik

Chronik

Kreisverband der Rassekaninchenzüchter im Weserbergland

Der  Kreisverband Weserbergland wurde am 6. Oktober 1909 gegründet, leider ist nicht mehr bekannt, wo die Gründung  stattfand und wer die ersten KV - Vorsitzenden waren. 

Nachfolgend einige Auszüge aus alten Unterlagen.


Die ersten Aufzeichnungen über den Kreisverband beginnen im Jahre 1933 mit der  4. Großen Weserberglandschau am

9. & 10. Dezember 1933  in Hameln. Ausgerichtet wurde die Schau vom Blauen und Weißen Wienerclub Hameln und Umgebung. Die Ausstellungsleitung bestand aus den Zuchtfreunden Ruder, Radecker, Balte, Flacksbart und  Steinmeier. Es gab anlässlich dieser Ausstellung schon einen Katalog zum Preis von 30 Pfennigen. Inserate von Firmen erbrachten einen Preis bei einer Seite 12 Mark, eine halbe Seite 6 Mark und die drittel Seite 3 Mark.


Die Kreisgruppe Weserbergland veranstaltete am Samstag den 9. Dezember abends um 20 Uhr im Ausstellungslokal zu Ehren der Herren Preisrichter und Aussteller einen Züchterkommers.


Die 6. Große Weserberglandschau fand am 29. & 30. November 1935 im Hotel "Monopol" in Hameln statt.

Ausstellungsleiter war hier Zuchtfreund U. Fechner, ob dies auch der amtierende Kreisverbadsvorsitzende war, ist nicht bekannt.

Am 13. & 14. Dezember 1947 fand eine Kreisverbandsschau im Schützenhaus in Hess.-Oldendorf statt.

Als nächste größere Aktion findet sich die Kreisverbandsschau am 13. & 14. Dezember 1948 erneut im Schützenhaus in Hess.-Oldendorf in den Unterlagen wieder. Hier wird berichtet, dass Tiere per LKW zusammengeholt wurden. Die erste Tour ging über Springe, Eldagsen, Bad Münder und Hachmühlen, die zweite Tour über Bodenwerder und zu den Hamelner Vereinen.


Laut Protokoll der Jahreshauptversammlung 1948 scheiden die Vereine Völksen und Altenhagen I aus dem Kreisverband aus, da Zitat:

"die Sache dort organisatorisch tot liegt".

Auf jener Jahreshauptversammlung stellte der F 122 Springe den Antrag auf eine Umlage zur Anschaffung von Ausstellungskäfigen zur Belebung der Kreisschauen. Als Frauengruppen-Obmann wurde mit Zuchtfreud Otto ein männliches Mitglied benannt.


In den Jahren 1948 - 50 wurden im Kreisverband eigene Käfige gebaut. Außer dem F 73 Holzhausen beteiligten sich alle Vereine an den Kosten. Laut Protokoll wurden kiloweise Nägel, Holz und Draht gekauft. Der Bau der Käfige ging aber im Laufe der Jahre nicht so richtig voran, weil immer wieder andere Züchter für den Bau und die Lagerung zuständig waren. Auch gab es auf den Versammlungen mächtig Streit bei dem Thema Käfigbau, weil bei jedem Wechsel der Standorte Baumaterialien abhanden kamen. So liest man beispielsweise in einem Protokolle, es seien 10 Rollen Draht gekauft, aber nur 8 Rollen weitergegeben worden. Desgleichen bei den Nägeln, viele Kilo gekauft, aber nur wenige weitergegeben. Es waren wohl Züchter dabei, die gerade eigene Stallungen bauten. Trotz allem waren 1951 die Käfige fertiggestellt.


Interessant, welche Vereine im Jahre 1950 im Protokollbuch aufgeführt sind und wie sich im Laufe der Jahre die Vereinsnamen änderten.So bestanden die Vereine F 2 Aerzen, F 47, F 48, F 49 und F 50 Hameln , F 73 Holzhausen, F 93 Bad Münder, F 110 Rinteln,

F 122 Springe, F 162 Hess.-Oldendorf, F 180 Bodenwerder, F 188 Eldagsen, F 217 Lauenstein (im Jahre 1948 noch F 217 Hemmendorf), F 337 Hachmühlen, F 398 Sabbenhausen, F 437 Emmerthal, F 445 Coppenbrügge, F 472 Rinteln und F 480 Gestorf.


Auf der Jahreshauptversammlung 1951 verlas der Kreisverbandsvorsitzende August Reinholz ein Schreiben mit dem Inhalt, dass in Kürze im F 472 eine Frauengruppe mit 20 Mitgliedern gegründet werden soll. Er wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Frauen- und Jugendgruppen hin. Auf dieser Versammlung gab es eine große Diskussion um die 100-Punkte Regelungen der Bewertung der Tiere. Man beschloss einstimmig, für diese neue Regelung zu sein.


Zu jener Zeit gab es für die Züchter Beihilfen vom Landesverband und von der Landwirtschaftskammer beim Kauf eines Zuchtrammlers. Es finden sich in einigen Aufzeichnungen Hinweise zur Verteilung der Gelder an die Vereine.


Am 14. Dezember 1952 fand die erste Jugendgruppentagung statt. Auch die erste Obmännin für Frauengruppen wurde gewählt, es war die Zuchtfreundin Dudek vom F 472 Krankenhagen/Rinteln, wie der Verein damals hieß.


Die Landesverbandsschau am 16. und 17. Januar 1954 wurde vom F 49 Hameln ausgerichtet. Angeschlossen war eine Pelz- und Sachwertausstellung. Ausstellungsleiter war der Kreisverbadsvorsitzende August Reinholz. Laut Protokoll gingen bei dem Überschuss 30% des Geldes an den Kreisverband, eventuelle Defizite trägt der Landesverband.


Schon 1959 berichtete der Zuchtfreund Taute über Schwierigkeiten bei der Kleintierhaltung in Stadtrandsiedlungen.


Die Angorazucht wurde zu jener Zeit großgeschrieben, so wurden 1958 insgesamt 238 Angorakaninchen im Kreisverband aufgezogen.


Aus Anlass der 8. Kreisverbandsschau 1958 fand erstmals eine Kreisverbandstagung im Hotel zur Post in Bad Münder statt.


1959 bestanden laut Bericht des damaligen Kreisverbandsjugendobmanns 4 Jugendgruppen, und zwar in Bad Münder, Hameln, Grohnde und Springe. Ein erstes Zeltlager wurde durchgeführt..


Die Kreisverbandsschulungen fanden in den 60er Jahren an Sonntagen über den gesamten Tag statt. Schulen durfen nur Preisrichter und Züchter, die über eine gewisse Erfahrung verfügten.


Auf allen Jahreshauptversammlungen seit Beginn der Aufzeichnungen war fast immer ein Vertreter des Landesverbandes anwesend.


Protokollauszüge von 1963 benennen eine Saalmiete von 300 DM für die Kreisverbandsschau im Schützenhaus von Hess.-Oldendorf.


Im Jahre 1970 wird im Protokollbuch erstmals über Frauengruppenarbeit berichtet. Es sollen 6 Frauengruppen bestehen. Ein Pelzlehrgang unter der Leitung von Frau Hoppe fand in Springe statt. Sie regte an, bei den Vereinsausstellungen eine Produktschau anzuschließen.


Einige Daten aus dieser Zeit:

Kreisverband-Jubiläen wurden bislang gefeiert - 70 Jahre in Eldagsen, 75 Jahre in Bad Pyrmont, 80 und 90 Jahre im Kulturheim in Springe sowie 95 Jahre in der Stadthalle Hess.-Oldendorf.

Die Mitgliederzahlen stiegen in den Jahren 1965 - 1972 von 316 auf 448 an, 1972 waren 74 Jugendliche gemeldet.

Ende der 70er Jahre hatte der Kreisverband seinen Höhepunkt mit über 800 Migliedern in 22 Vereinen, davon ca. 150 Jugendliche und 130 Frauen.

3 Vereine wechselten vom Bund Deutscher Kanninchenzücht in unseren Kreisverband.

Es wurden Sammeltransporte und Busfahrten zu Bundesschauen organisiert.

Die Kreisschauen fanden jahrelang in der Stadthalle in Hess.-Oldendorf statt.

Die Jugendarbeit wurde mächtig vorangetrieben und auch  die Frauengruppen boomten. Hier sind besonders der Zuchfreund Hans-Dieter Funk bei den Jugendlichen sowie Margot Anderson und Brunhilde Pilz in der Frauengruppenarbeit zu nennen.


Die Kreisverbadsvorsitzenden sind bekannt bis ins Jahr 1948,

1948 - 1949 Zuchtfreund Steding

1949 - 1956 August Reinholz (Springe)

1957 - 1965 Viktor Stendel (Hameln)

1966 - 1974 Max Lange (Bad Münder)

1975 - 1982 Erich Harfenstein (Rinteln)

1982 - 1992 Bernhard Bode (Lüge)

1993 - 1997 Hans-Jürgen Kümmel (Bad Pyrmont)

1998 - 2001 Friedrich Dierßen (Unsen)

2002 - Karl-Heinz Vogt (Bad Pyrmont)


Der Kreisverband Weserbergland hat heute mit 19 Vereinen einen Mitgliederbestand von 482 Züchtern /Züchterinnen, Jugendlichen und Mitgliedern in der Handarbeits- und Kreativgruppen.


Karl-Heinz Vogt, Kreisverbadsvorsitzender                                                                                                     Bad Pyrmont, dem 03. Mai 2009